15 Jahre Wrigley Prophylaxe Preis - Wissenschaft und Praxis im Dienste der Zahngesundheit
Preisverleihung 2008 auf der 22. Jahrestagung der DGZ
Würzburg, 6. Juni 2008 - 45 prämierte Arbeiten, über 200 wissenschaftliche und praxisorientierte Bewerbungen zum Thema Prophylaxe, mehr als 4.000 Manuskriptseiten: Das ist das Resultat von 15 Jahren Wrigley Prophylaxe Preis. Die Preisverleihung zum Jubiläum fand, traditionell anlässlich der DGZ-Jahrestagung, am 6. Juni 2008 in Würzburg statt. In diesem Jahr gibt es vier Gewinner. Die preisgekrönten Arbeiten - mit neuen Erkenntnissen zur Peroxidase in der Pellikel, zu Titanfluorid als Erosionstherapie, zur Optimierung der Tumortherapie im Kopf/Halsbereich und zur Fluoridprophylaxe - unterstreichen einmal mehr das stets hohe Niveau der eingereichten Bewerbungen.
Wrigley Prophylaxe Preis 1993 bis 2008
Der von Wrigley Oral Health Program1993 erstmals ausgeschriebene Wrigley Prophylaxe Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Dieser in Fachkreisen sehr anerkannte Wissenschaftspreis hat im Laufe der Jahre immer wieder den Anstoß für zahlreiche Studien gegeben, die neue Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Perspektiven zum Thema Kariesprophylaxe erbrachten. Die hohe Anzahl und Qualität der in den letzten 15 Jahren eingegangenen Manuskripte bedeutete intensive und hochinteressante Arbeit für das Prüfungsgremium, das sich auch 2008 die Entscheidung nicht leicht gemacht hat.
Die unabhängige Jury um den amtierenden DGZ-Präsidenten Prof. Dr. Dr. Hans Jörg Staehle (Heidelberg) sowie Prof. Dr. Joachim Klimek (Gießen), Prof. Dr. Klaus König (Nijmegen, Niederlande), Prof. Dr. Dr. Lutz Stößer (Jena) und als Vertreter der Krankenkassen Dr. Michael Kleinebrinker (Bundesverband der Krankenkassen) war beeindruckt von der thematischen Bandbreite und dem hohen wissenschaftlichen Anspruch der insgesamt 14 eingereichten Arbeiten. Dieses Jahr vergab die Jury einen ersten Preis für eine Arbeit aus dem wissenschaftlichen Bereich, sowie drei gleichwertige zweite Preise für Einreichungen aus den Bereichen Wissenschaft und Öffentlicher Gesundheitsdienst/Praxis.
Erster Platz Wissenschaft: Was hemmt die Peroxidase in der Pellikel
Der diesjährige erste Preis (Dotierung: 4.000 Euro) wurde dem Team um Dr. Christian Hannig von der Universität Freiburg zugesprochen. Die Arbeitsgruppe untersuchte die Peroxidase in der In-situ-Pellikel. Dieses Enzym entgiftet Peroxide und Radikale, die oxidativen Stress für die Gewebe in der Mundhöhle darstellen. Bereits nach drei Minuten oraler Exposition fand sich in der Pellikel auf den Schmelzprüfkörpern deutlich messbare Peroxidaseaktivität. Allerdings kann die Peroxidase in der Pellikel leicht inhibiert werden. Bleichmittel und polyphenolhaltige Getränke wie Tee oder Rotwein inaktivieren die Peroxidaseaktivität vollständig.
(Download Abstract als PDF)Zweiter Platz Wissenschaft: Titanfluorid zur Erosionstherapie
Das Team um Dr. Nadine Schlüter von der Universität Gießen belegte den zweiten Platz (Dotierung: 2.000 Euro). Es ging der Frage nach, ob Titanfluorid als Therapie von Erosionen und zur Fluoridprophylaxe im Kleinkindalter geeignet ist. Die Ergebnisse zeigen, dass sich diese Fluoridverbindung primär für den häuslichen Präventionsansatz für Personen mit niedrigem Erosionsrisiko eignet.
(Download Abstract als PDF)Zweiter Platz Wissenschaft: Geringere Hyposalivation bei Radiotherapie
Ein weiterer zweiter Platz (Dotierung: 2.000 Euro) im Bereich Wissenschaft ging an die Arbeitsgruppe der Universität Halle-Wittenberg um Jeremias Hey für klinische Untersuchungen zur Auswirkung einer simultanen Chemotherapie auf den Funktionsverlust der Glandulae parotideae im Vergleich zur alleinigen Radiotherapie. Dabei bestätigte sich, dass die Nebenwirkung Hyposalivation bei der Chemotherapie häufiger und schwerer in Erscheinung tritt als bei der Radiotherapie.
(Download Abstract als PDF)Zweiter Platz im Bereich Öffentlicher Gesundheitsdienst/Praxis: Fluoridprophylaxe im Kleinkindalter - lokal oder systemisch
Im Bereich Öffentlicher Gesundheitsdienst/Praxis wurde ebenfalls ein zweiter Preis (Dotierung: 2.000 Euro) zuerkannt: an Dr. Anja Treuner aus der Arbeitsgruppe mit Professor Splieth von der Universität Greifswald. Thema der Studie war die Umsetzung der Fluoridprophylaxe im Kleinkindalter durch Kinder- und Zahnärzte. In ihrer Arbeit stellt Dr. Treuner fest, dass im Gegensatz zu den Zahnärzten, die relativ einheitlich die lokale Fluoridierung über den frühen Einsatz von Kinderzahnpasta favorisieren, bei den Kinderärzten eine deutliche Zweiteilung zwischen traditioneller Rezeptierung der Fluoridtablette und dem lokalen Ansatz über die fluoridierte Kinderzahnpasta besteht. Beide Arztgruppen sehen kaum Risiken im Fluorideinsatz bei Kleinkindern.
(Download Abstract als PDF)
Jutta Reitmeier, Leiterin Wrigley Oral Health Program Deutschland, zog anlässlich des offiziellen Wrigley-Empfanges zu Ehren der diesjährigen Preisträger auf der DGZ-Jahrestagung in Würzburg eine positive Bilanz: Seit wir den Preis vor 15 Jahren ins Leben gerufen haben, ist es unsere Absicht, die Prophylaxeforschung nachhaltig zu fördern. Die überaus erfreuliche Resonanz auf den Preis hat unsere anfänglichen Erwartungen sogar noch übertroffen. Diese Jubiläumsveranstaltung wollen wir gerne zum Anlass nehmen, weiterhin viel Neues im Bereich Prophylaxeforschung anzustoßen.
Teilnahmeunterlagen für den Wrigley Prophylaxe Preis 2009 können Sie anfordern bei kommed, Dr. Bethcke, Ainmillerstr. 34, 80801 München (Fax: 089 / 33 03 64 03), oder im Internet unter www.wrigley-dental.de abrufen. Einsendeschluss ist der 01. März 2009.
Foto zur Preisverleihung
(von links) Dr. Michael Kleinebrinker, Berlin (Jury); Jeremias Hey, Halle (2. Preis); Prof. Joachim Klimek, Gießen (Jury);
Dr. Christian Hannig, Freiburg (1. Preis); Prof. Hans Jörg Staehle, Heidelberg (Jury); Jutta Reitmeier, Leiterin Wrigley Oral Health Program Deutschland; Dr. Nadine Schlüter, Gießen (2.Preis); Prof. Klaus König, Nijmegen( Jury); Careen Springmann i.V. Dr. Anja Treuner, Greifswald (2.Preis); Prof. Lutz Stößer, Jena (Jury)
Foto: Wrigley Oral Health Program
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